Auf zu spachtelnden Innenwänden und -decken müssen alte Tapeten entfernt werden. Altputz muss hohlraumfrei und fest am Untergrund haften. Die Flächen müssen trocknen, staubfrei und frei von haftminderten Belägen sein. Altanstriche sind auf Tragfähigkeit zu prüfen.
Trockenbauplatten müssen fachgerecht montiert sein, um ein Durchbiegen o. ä. zu verhindern. Achten Sie auf Ihre eigene Sicherheit. Verwenden Sie geeignete Steighilfen, wie Leitern oder Arbeitsgerüste. Tragen Sie entsprechende Arbeitskleidung, Arbeitshandschuhe, Schutzbrillen, etc.
Durch die vielfältigen Baustellengegebenheiten können die von uns gezeigten Arbeitsschritte nicht alle Einzelfälle berücksichtigen. Sie zeigen den aktuellen Stand unserer Erfahrungen zum Zeitpunkt der Erstellung der Bilder und sind daher unverbindlich. Beachten Sie in jedem Fall die aktuellen Technischen Unterlagen (z.B. Produktdatenblatt, technische Zusatzinfo, etc.) zu den gezeigten Produkten.
Falls erforderlich, wird zuerst der Boden vor Verschmutzung geschützt. Kehre dafür zunächst die Fläche ab und beseitige groben Schmutz.
Als Schutz für den Boden empfehlen wir Ihnen ein so genanntes Milchtütenpapier. Vergleichbar mit Tetra Pak ist diese Pappe in der Regel beidseitig mit einer Folie beschichtet.
Dadurch kannst du sehr leicht heruntergefallene Spachtelmasse mit der Kelle wieder aufnehmen und die Fläche sogar feucht wischen. Das Papier hält eine Menge aus. Verklebe die überlappten Stossfugen mit Panzerklebeband.
Angrenzende Bauteile, wie Fenster, Türen, Fensterbänke, Elektro- oder Schalterdosen, schützt du durch Abkleben mit Maler-Kreppband. Folie sorgt zusätzlich für einen flächigen Schutz.
Soweit wie möglich, solltest du Dübel aus den Wänden bzw. Decken entfernen. Alternativ sind die Dübel soweit in das Bohrloch zu schieben, dass diese nicht mehr an der Oberfläche sichtbar sind.
Tiefe Löcher (z. B. Dübellöcher) sind zu verschliessen, bevor du mit den flächigen Spachtelarbeiten beginnst.
Bei leicht sandenden oder kreidenden Wand- oder Deckenflächen, sind diese mit Baumit Tiefengrund zu grundieren und zu verfestigen.
Der Tiefengrund sollte mindestens 12 Stunden trocknen.
Altputzflächen in Räumen, in denen beispielsweise viel geraucht wurde, sowie neue oder alte Gipskartonplatten werden mit Baumit Sperrgrund grundiert.
Dadurch wird ein übermässiges Durchschlagen von gelblichen Ausblühungen durch die spätere Spachtelmasse vermieden.
Risse mit einer Breite von über 1 mm werden mit einer Malerspachtel o. ä. leicht geweitet und anschliessend mit Innenspachtel bzw. Kalkin Innenspachtel Fix vorgespachtelt.
Eine Trocknungszeit von ca. 30 Minuten ist ausreichend. Danach kannst du mit der Flächenspachtel beginnen.
Gipsbasierende Spachtelmassen in einem Mörtelkübel mit Wasser knötchenfrei anrühren. Die benötigte Wassermenge findest du auf der Rückseite des Sackes bzw. im Technischen Merkblatt.
Die verarbeitungsfertige Kalkspachtelmasse Baumit Kalkin Innenspachtel Fix wird vor dem Auftragen nur kurz von Hand mit einer Stuckateurspachtel oder mit einem elektrischen Rührwerk aufgerührt. Die Gefahr von Knötchen besteht bei diesem Produkt nicht. Gleichzeitig ist das Produkt schon in der richtigen Verarbeitungskonsistenz.
Wenn nicht viele Handwerker am Projekt beteiligt sind, ist vor allem die verarbeitungsfertige Spachtel eine grosse Arbeitserleichterung.
Bei den Spachtelarbeiten beginnst du am besten mit der Decke und arbeitest anschliessend an den Wänden weiter. So kann herunterfallendes Material von der Decke nicht die bereits verspachtelten Wände verschmutzen.
Trage den Innenspachtel mit einer rostfreien Glättkelle in einer Dicke von 1 bis 3 mm flächig auf.
Ziehe die frische Spachtelmasse mit einem Fassadenspachtel ebenmässig ab. Je besser dir dieser Arbeitsschritt gelingt, umso weniger müssen die Flächen im Anschluss geschliffen werden.
In Räumen gibt es häufig Kanten bzw. Fluchtlinien, die man möglichst gerade spachteln möchte. Dies können Übergänge zwischen Decke und Dachschrägen oder Kniestock und Dachschrägen sein.
Den geraden Verlauf dieser Fluchtlinien kannst du beispielsweise mit einer Schnur prüfen. Mit einem kleinen Baulaser geht das Prüfen deutlich einfacher. Durch den Laser kannst du konstant die Flucht beim Spachteln überprüfen.
Nachdem du die Decke gespachtelt hast, kannst du mit den Spachtelarbeiten an den Wänden fortfahren.
Tipp: Achte darauf, welche Menge Innenspachtel du anrührst. Gipshaltige Spachtel ziehen recht schnell im Eimer bzw. Mörtelkübel an.
Der Kalkin Innenspachtel Fix hat hingegen eine deutlich längere Verarbeitungszeit und erleichtert damit auch ungeübten Handwerkern die Spachtelarbeiten mit guten Ergebnissen.
Wie bereits an der Decke, wird auch an der Wand die frische Spachtelmasse möglichst ebenmässig mit einem Fassadenglätter abgezogen.
Fenster- und Türlaibungen werden je nach Tiefe am besten mit einer rostfreien Glättkelle oder einer breiten Stukkateurspachtel verspachtelt.
Die vorher gesetzten Kantenschutzprofile erhalten mit der Flächenspachtelung den letzten Schliff. Mit dieser Spachtelung darf das Kantenschutzprofil nicht mehr zu sehen sein. Nur die Metallkante sollte eventuell noch zu sehen sein.
Nach frühestens 24 Stunden kannst du mit den Schleifarbeiten beginnen. Für grossflächige Schleifarbeiten empfehlen wir dir auf jeden Fall einen elektrischen Trockenbauschleifer.
In der Praxis hat sich ein Schleifpapier mit 80er oder 120er Körnung für eher unebene Flächen bewährt. Hast du schon eine ebene Fläche mit wenigen Kanten und Graden, empfehlen wir Schleifpapier mit 180er bis 220er Körnung.
Gipshaltige Spachtelmassen erreichen häufig eine sehr hohe Festigkeit. Damit ist der Kraftaufwand beim Schleifen deutlich höher als beim Kalkspachtel Kalkin Innenspachtel Fix.
Unverzichtbares Werkzeug ist ein angeschlossener Industriestaubsauger, um das anfallende Schleifmaterial sofort aufzufangen.
Profigeräte verfügen häufig über eine eigene Steckdose für den Trockenbauschleifer mit Automatikschaltung. Das bedeutet, dass der Sauger selbstständig auf das Ein- und Ausschalten des Trockenbauschleifers reagiert.
Bei kleinen Flächen oder an unzugänglichen Stellen, wie Kanten, Übergänge oder in der Fenster- und Türlaibung, kannst du mit einem Handschleifer die Flächen überarbeiten.
Als Alternative zum Handschleifer gibt es auch spezielle, elektrische Trockenbauschleifer mit einem dreieckigen Vibrationsblatt für Ecken, Kanten und andere unzugängliche Bereiche.
Der Vorteil liegt auch hier wieder im schnelleren Baufortschritt und der erheblichen Staubminimierung im Zusammenspiel mit einem Industriesauger.
Um zu prüfen, ob Wand- oder Deckenflächen plan sind, kannst du die Fläche im Gegenlicht kontrollieren.
Verdunkel dafür den Raum und stellen einen Baustrahler schräg an die zu prüfende Fläche. Wähle den Standort des Baustrahlers so, das das Licht aus der selben Richtung kommt, wie später unter Wohnbedingungen. So kannst du Unebenheiten sehr leicht erkennen.
Viele Profis verdunkeln den Raum während den gesamten Schleifarbeiten von Anfang an. So können permanent die geschliffenen Flächen geprüft werden. Im Bedarfsfall überspachtelst und schleifst du Fehlstellen.