Alle Arbeiten sollten nur bei Temperaturen zwischen 5 °C und 30 °C ausgeführt werden. Der Untergrund muss staubfrei, eben, trocken, frei von haftungsmindernden Beschichtungen, Spachtelgraten und Kanten sein.
Als Untergründe eignen sich neu aufgebrachte und durchgetrocknete Unterputze, wie Kalkzement oder Zementputze, die eben aufgeraut (rabotiert) und abgebunden sind. Kalkputze müssen vom Hersteller für die Aufnahme von Dekorputzen freigegeben sein.
Geeignete, weitere Untergründe sind Armierungsputze, wie z. B. der Fassaden- und Sanierungsspachtel auf tragfähigen Altputzen, Armierungsspachtel auf Dämmfassaden oder geeignete und freigegebenen Bauplatten. Achte beim Einsatz auf Wärmedämm-Verbundsysteme auf die Produktfreigabe in der bauaufsichtlichen Zulassung.
Für einen besseren Saugausgleich ist auf den zuvor genannten Untergründen Baumit Universalgrundierung zu verwenden.
Durch die vielfältigen Baustellengegebenheiten können die von uns gezeigten Arbeitsschritte nicht alle Einzelfälle berücksichtigen. Sie zeigen den aktuellen Stand unserer Erfahrungen zum Zeitpunkt der Erstellung der Bilder und sind daher unverbindlich.
Bevor du mit dem Verarbeiten des Strukturputzes beginnst, schütze angrenzende und nicht zu beschichtende Flächen oder Bauteile vor Verschmutzungen. Klebe und decke die betreffenden Flächen
z. B. mit einer Baufolie und einem geeigneten Klebeband (Putzerklebeband) ab.
Öffne den Eimer und mische den Strukturputz am besten mit einem elektrischen Rührwerk einmal gründlich auf. Alternativ kannst du auch eine Maurerkelle zum Durchmischen verwenden. Wichtig ist, den kompletten Eimerinhalt bis zum Boden aufzumischen.
Baumit Strukturputze im Eimer sind verarbeitungsfertig und müssen in der Regel nicht mit Wasser verdünnt werden.
Stelle dir einen Eimer mit Wasser bereit, in dem du den Quirl des elektrischen Rührwerks nach dem Anmischen gleich vorreinigen kannst. Das erleichtert dir die spätere Reinigung der Werkzeuge von angetrockneten Putzresten.
Arbeite beim Auftragen des Rillenputzes von oben nach unten. So kann herabfallendes Material die eventuell darunter liegende, bereits fertige Putzfläche nicht beschädigen.
Zu bearbeitende Flächen bis ca. 2,5 m Höhe kannst du gut von der Leiter, besser jedoch auf einem kleinen Arbeitsgerüst, verputzen. Für grössere Fassadenflächen, beispielsweise über mehrere Gerüstlagen, brauchst du eindeutig mehrere Arbeitskräfte und ein sicheres Arbeitsgerüst.
Auf unserer Beispielfassade tragen wir umgehend weiteren Rillenputz auf: immer in Streifen mit einer Breite von ca. 80 bis 100 cm. So solltest du ausreichend Zeit zum Strukturieren der aufgetragenen Putzfläche haben. Ziehe den Silikonharzputz mit leichtem Druck in Kornstärke auf.
Sofort nach dem Auftragen des Dekorputzes beginnst du mit dem Strukturieren des frischen Putzes. Beginnend von oben nach unten, reibst du die Oberfläche mit einem Kunststoffreibebrett in kreisenden Bewegungen ab. Dabei rollt die runde Strukturkörnung zwischen Reibebrett und Untergrund mit und es entsteht die gewünschte Rillenstruktur.
Beim Verreiben (strukturieren) bleiben Bindemittelreste an dem Reibebrett hängen. Durch regelmässiges Abstreifen des Bindemittels an der Glättkelle verhinderst du später sichtbare Schlieren auf der fertigen Oberfläche.
Schmiert der Strukturputz und du bekommst keine Struktur in den Dekorputz, ist der Putz sehr wahrscheinlich zu dick aufgetragen. Ziehe dann nochmals den frischen Putz mit der Glättkelle ab. Diesen abgetragenen, noch frischen Putz kannst du in den Materialeimer zurückgeben und später wieder verwenden.
Hast du den ersten Abschnitt fertig strukturiert, ziehst du daneben gleich den nächsten Streifen Dekorputz auf, um die Fassadenfläche weiter zu vervollständigen.
Um eine ansatzlose Putzfläche zu erzielen, hast du je nach Witterung (Temperatur, Wind) ca. 15 bis 30 Minuten Zeit, um die vorher aufgetragene, bereits strukturierte Fläche mit dem angrenzenden Putzstreifen ineinander zu verreiben.
Aus diesem Grund muss eine Fassadenfläche ohne Pause fertig aufgezogen und strukturiert werden. Daher sind mehrere Arbeitskräfte erforderlich. Als Einzelperson ist es in der Praxis kaum möglich ohne sichtbare Übergänge in der Putzstruktur über zwei Gerüstlagen zu verputzen.