Das Wort Atmungsaktiv ist für die Beantwortung dieser Frage nicht ausreichend genau, da es nicht messbar ist. Ganz im Gegensatz zu diffusionsoffen. Hierbei wird Bezug genommen auf den Wasserdampfdiffusionswiderstand und dieser ist für Baustoffe messbar und durch DIN-Vorschriften genormt.
Die Diffusionsfähigkeit wird angegeben im µ-Wert. Der µ-Wert ist eine Vergleichszahl, welche definiert, wie sich der Diffusionswiderstand des Baustoffes im Vergleich zu einer gleich dicken Luftschicht verhält.
Beispiel: Eine Gipsfaserplatte hat einen µ-Wert von ca. 13, d.h. 1 cm Gipsfaserplatte ist genauso diffusionsoffen wie eine ca. 13 cm breite Luftschicht. Daraus wird erkennbar, dass der µ-Wert erst richtig aussagekräftig wird, wenn man ihn ins Verhältnis zu tatsächlichen Baustoffdicke setzt.
Multipliziert man den µ-Wert mit der Baustoffdicke (in Meter) erhält man den sd-Wert, die sogenannte Wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke. Je kleiner dieser Wert, umso diffusionsoffener ist der Baustoff. In der DIN 4108-3 sind die sd-Werte wie folgt untergliedert:
Anbei ein paar Beispiele von typischen Baustoffeigenschaften. Sind 2 Zahlen beim µ-Wert angegeben, entspricht dies einer üblichen Produktionsschwankung.
Dennoch kann es sinnvoll sein, wenn die Dämmfassade diffusionsoffener ist als das Ziegelmauerwerk. Z.B. bei einer höheren Feuchtigkeit direkt nach der Errichtung eines Neubaus oder in manchen Altbauten. In diesem Fall ist eine Dämmung mit Mineralwolle eine sehr hoch diffusionsoffene Fassadendämmung.
Deutlich günstiger und leichter zu verarbeiten ist die Baumit OPEN-EPS-Dämmung. Durch den hervorragenden µ-Wert von 7 stellt Sie eine effektive und preisgünstigere Variante dar, die Wünsche der Bauherren nach diffusionsoffenen Systemen.